Im Rahmen der Aktion Klimafasten hat wir uns im Team der Gemeindebücherei Gedanken gemacht, worin unser Beitrag auf dem Weg in eine klimagerechtere Zukunft liegen kann. Was tun wir als Bücherei eigentlich schon für Klimaschutz und Gerechtigkeit?
Was können wir noch besser machen?
Büchereien stehen als solche für Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Das ist uns wichtig und hier möchten wir noch besser werden.
Ganz praktische Dinge sind da zu bedenken:
Wir verwenden z.B. eine zertifizierte recyclingfähige Bio-Folie zum Einbinden der Bücher und haben beschlossen, ganz auf Folie zu verzichten, wo es sinnvoll erscheint.
Diskutiert wurde die Idee einer sogenannten „Bibliothek der Dinge“. Über die Idee, selten genutzte Geräte oder Groß-Spielzeug in der Bücherei zur Ausleihe anzubieten, wollen wir weiter nachdenken.
Und natürlich achten wir bei der Anschaffung von Medien darauf, dass Themen der Klimaschutzes und der gerechten Aufteilung vorhandener Güter vorkommen.
Die Klimatologin Friederike Otto vertritt die These, dass Ungleichheit und Ungerechtigkeit der Kern dessen ist, was den Klimawandel zu einem Menschheitsproblem macht.
Sie erläutert dazu: Ob (Extrem-)Wetter zur Katastrophe wird, bestimmt die Situation der betroffenen Menschen.
Hitze z.B. trifft uns weniger, wenn wir genügend kühle oder klimatisierte Räume in erreichbarer Nähe haben, als wenn wir in Hütten leben, die nicht isoliert sind. Dort wird sie lebensbedrohlich.
Um die Klimakrise zu bekämpfen, müssen Strukturen der Ungleichheit und Ungerechtigkeit weltweit in den Blick genommen werden. Ein gut lesbares Sachbuch, das aufrüttelt. Friederike Otto: Klimaungerechtigkeit. Was die Klimakatastrophe mit Kapitalismus, Rassismus und Sexismus zu tun hat. Berlin: Ullstein 2025. 336 Seiten
Jede Familie kennt das: Für die Kinder muss angeschafft werden. Sie sollen es ja gut haben. Spielzeug, Mobiliar, vieles mehr. Auf witzige Weise zeigt dieses Bilderbuch, wie zu viel Konsum buchstäblich alles zum Einstürzen bringt und die Kinder (im Buch sind das die Eier des Elsternpaares) darunter verlorengehen. Das ist witzig, überzeichnet, ohne erhobenen Zeigefinger. Am Ende findet der zusammengesammelte Schrott bei anderen sinnvolle Nutzung. Emily Gravett: Viel zu viel. Aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhahn. Frankfurt/M.: Fischer Sauerländer Verlag 2021. 36 ungezählte Seiten.
Ausgezeichnet mit dem Evangelischen Buchpreis 2025 wird der Autor Volker Surmann für sein Jugendbuch "Leon Hertz und die Sache mit der Traurigkeit", erschienen im Mixtvision Verlag, 2024.
Leon Hertz ist 13 3/4 und der dritte Leon in seiner Klasse – also ziemlich normal und unauffällig, wie er findet. Doch Rouven hat ihn bemerkt und er hilft Leon sogar bei seinem Referat über Tod und Trauer in Ethik. Dafür ist der stets schwarz gekleidete Junge mit dem Emo-Ruf bestimmt Experte. Leons Thema hat es auch ganz schön in sich: Er möchte über das Unfallkreuz von Lukas sprechen, der vor ein paar Jahren auf dem Fahrrad von einem Lkw erfasst wurde. Nicht nur das Referat bereitet Leon schlaflose Nächte, auch seine Stimmungstiefs beschäftigen ihn. Und kann es sein, dass Rouven ihn irgendwie mag? (Verlagstext)
In der Begründung für die Auszeichnung mit dem Evangelischen Buchpreis schreibt die Jury: "Viele schwerwiegende Themen behandelt Volker Surmann in seinen Jugendroman: Tod, Depressionen, Mobbing und sexuelle Selbstfindung sind einige davon und trotzdem ist das Buch keineswegs damit überfrachtet, sondern punktet mit Leichtigkeit, Optimismus, Humor und Empathie.
Fesselnd und locker ist Leons Geschichte zu lesen, die aus seiner Sicht über alles, was nach dem verpatzten Referat passiert ist, berichtet. Wie eine Detektivgeschichte mit rätselhaftem Fall, Ermittlern sowie falschen und richtigen Fährten kommt es daher und bietet Spannung, Tiefgang, Witz und Aha-Momente.
Die Jury des Evangelischen Buchpreises ist besonders davon angetan, wie authentisch Mut, Zuversicht und der Wunsch füreinander einzustehen vermittelt werden. Freundschaft ist eben stärker als die Diffamierung durch andere und sie ist der Schlüssel, die Welt um uns herum positiv zu verändern."
Heul doch nicht, du lebst ja noch / Kirsten Boie. Hamburg : Oetinger, 2022. - 192 S.
ISBN 978-3-7512-0163-6 Kirsten Boie beschreibt das Leben unmittelbar nach dem 2.Weltkrieg, zwischen Trümmern, Schwarzmarkt, Hunger, Angst und zaghaftem Neubeginn. Im Juni 1945 begegnen sich in Hamburg drei Jugendliche. So unterschiedlich sie sind, verbindet sie doch eine tiefe Verunsicherung und Einsamkeit. Da ist Hermann, noch gefangen in der NS-Ideologie, der unter dem kriegsversehrten Vater leidet. Da ist Traute, in deren Zuhause eine Flüchtlingsfamilie einquartiert wurde. Nichts ist mehr wie es war. Und dann ist da Jacob, dessen jüdische Mutter noch im Februar deportiert wurde. Verängstigt im Versteck hat er noch nicht vom Kriegsende erfahren. Allen dreien hat der Krieg die Lebensperspektive geraubt. Es wird deutlich, dass - unabhängig von Schuldfragen - der Krieg nur Verlierer hinterlässt. Die Autorin erzählt behutsam, liebevoll, ohne dabei Hartes auszusparen. Da sich am Ende für die Protagonisten doch Hoffnung auftut, ist dies Buch auch jüngeren Lesenden zuzumuten. Hilfreich ist das angefügte Glossar.
Eine wichtige Lektüre für Jugendliche ab 12 J. wie für Erwachsene, gerade in Zeiten erstarkender Nationalismen und näher rückenden Kriegslärms unbedingt zu empfehlen. (eliport.de / Birgit Schönfeld)
Zum Anzeigen von Videos bitte auf den Button klicken. Durch das Aktivieren von Videos werden Daten an Youtube bzw. Vimeo übermittelt und du nimmst deren jeweilige Datenschutzerklärung an. Die Links dazu findest du in unserer Datenschutzerklärung.
Jeweils donnerstags von 15 - 17 Uhr sowie montags von 16 - 18 Uhr öffnet die Gemeindebücherei Bad Bentheim sowohl in der Seniorenwohnanlage als auch in der Jugendbücherei im Gemeindehaus ihre Türen für Entleiher*innen. Die Ausleihe am Sonntag ist zurzeit nicht möglich.